Carzou, Jean Marie (1907-2000), Titelradierung zu Arthur Rimbauds Illuminationen, 1969
Jean Marie Carzou(1907 Aleppo - 2000 Périgueux), Titelradierung zu Arthur Rimbauds Illuminationen , 1969. Radierung auf Velin, 31,5 cm x 24 cm (Darstellung), 38,5 cm x 28 cm (Blattgröße), unten rechts mit blindgeprägter Signatur versehen.
- die linke Ecke mit Knickspuren, kleiner Fleck auf dem linken und rechten Rand, ansonsten in gutem Zustand
- Rimbauds Blick -
Arthur Rimbauds ‚Les Illuminations‘ wurden erstmals 1886 von Paul Verlaine in Buchform publiziert. „Das Wort ‚Illuminations‘“, schreibt Verlaine, „ist Englisch und bedeutet so viel wie ‚Grafiken‘. Das ist der Untertitel, den Herr Rimbaud seinem Manuskript gegeben hat“. Mit seiner Titelradierung schafft Jean Marie Carzou eine den schriftlichen ‚Illuminationen‘ Rimbauds kongeniale grafische ‚Illumination‘. In energetischen Strichlagen lässt Carzou das Paris der Belle Époque aus der Perspektive von Rimbauds Texten auferstehen.
zum Künstler
Nach dem Abschluss des französischen Lyzeums in Kairo ging der Sohn armenischer Eltern nach Paris und studierte von 1924 bis 1928 an der École Spéciale d’Architecture. Anschließend folgte er seinem künstlerischen Talent und schrieb sich in die Académie de la Grande Chaumière ein. Er änderte seinen von Gaṙnik Harutyuni Zulumyan in Jean Marie Carzou und stellte erstmals 1930 im Salon des Indépendants aus. 1939 erfolgte die erste Einzelausstellung.
Neben seiner Tätigkeit als freier Maler illustrierte Carzou Werke der modernen Literatur unteren anderem von Arthur Rimbaud, Ernest Hemingway, T. S. Eliot, Albert Camus und Eugéne Ionesco. Zudem entwarf er Bühnenbilder und Kostüme für die Pariser Oper und Comédie-Française. Ab 1977 war Carzou Mitglied der Académie des Beaux-Arts.