Degenhardt, Gertrude (1940-2025), Zwei phantastische Szenen, 1970

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Produktbeschreibung

Gertrude Degenhardt(1940 New York - 2025 Greifswald), Zwei phantastische Szenen , 1970. Öl auf Hartfaserplatte, je 27,5 cm x 22,5 cm (Bilder), 38 cm x 33 cm (Rahmen), je mittig unter der Horizontlinie mit „G. Degenhardt“ signiert und auf „[19]70“ datiert, in alten, von der Künstlerin ausgewählten und mitgestalteten Rahmen.




- Bildträume -



In einer oliv-grünen Welt schmiegt sich eine nackte Frau an ein Pferd. Durch die Farbgebung und die Glieder wirken sie wie ein Wesen, wobei die Frau zu schlafen scheint, während das Tier mit vorgerecktem Kopf in einer Art Abwehrgestus die rote Zunge herausstreckt. Das Pferd gewahrt die Gestalt auf dem anderen Bild, die zugleich von der Frau geträumt zu werden scheint. In einer grauen Welt wirkt das Wesen wie das alles verschlingende Schwarz, aus dem eine offensichtlich tote Gans herausragt, der Blut aus dem Schnabel tropft. Das unheimliche Wesen mit dem immensen Schädel und dem überalterten Gesicht streckt die Gans seinerseits dem Pferd und der Frau entgegen. Das Rot von Schnabel und Blut und das Rot der Zunge und der Brustwarzen verstärken die Verbindung zusätzlich, während das Gelb ein dem Schwarz entgegengesetzten Farbakzent bildet.

Die phantastisch-groteske Gegenüberstellung lädt dazu ein, Geschichten zu entwickeln und den Sinn der Begegnung zu erschließen. Dabei werden die Wesen jedoch immer rätselhafter, was ihnen eine magische Wirkung verleiht

Die Bruchkanten der Rahmen sind von der Künstlerin der jeweiligen Farbwelt entsprechend eingefärbt, wodurch diese auch in den Rahmen eindringt und sich darüber hinaus fortsetzt.




zur Künstlerin



In New York geboren wuchs Gertrude Degenhardt nach dem Zweiten Weltkrieg in Berlin auf. Ab 1956 lebte sie in Mainz, wo sie an der Staatlichen Werkkunstschule für Gebrauchsgrafik studierte. Seit 1966 arbeitete sie als freischaffende Künstlerin. Ende der 70er entdeckte sie die irische Westküste als inspirierende Gegend und pendelte fortan zwischen Rheinhessen und Irland. Sie schuf hintergründige, komisch-groteske Grafiken und Gemälden und illustrierte zahlreiche Bücher. Darunter Titel von Hugh O’Flaherty, Bertolt Brecht, Wolf Biermann und François Villon.

Die auf internationalen Ausstellungen präsente Künstlerin wurde mehrfach ausgezeichnet. So erhielt sie unter anderem den Grafik-Biennale-Preis in Krakau (1968) und Fredrikstad (1976), den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz (2001) und der Hannes Gaab Preis der Stadt Mainz (2019).

Degenhardt, Gertrude (1940-2025), Zwei phantastische Szenen, 1970