Degner, Arthur (1888-1972), Selbstbildnis, um 1950
Arthur Degner(1888 Gumbinnen - Berlin 1972), Selbstbildnis, um 1950. Linolschnitt. 1980 erfolgter Abzug von der Originalplatte, 22,5 cm x 17,5 cm (Darstellung), 29,8 cm x 21 cm (Blattgröße)
- minimal lichtrandig, ansonsten in sehr gutem Zustand
- Trotz allem -
Aus einem roten Fond heraus konkretisiert sich Arthur Degners Gesicht, indem die weißen Lineaturen die charakteristischen Züge seines Antlitzes zur Darstellung bringen. Mit eindringlich geradeaus gerichtetem Blick schaut er nach der Verfemung und den Schicksalsschlägen in die Zukunft. Dabei zeugen die breiten wie Einkerbungen wirkenden Falten vom bereits Durchlebten.
zum Künstler
Nach dem zwischen 1906 und 1908 erfolgten Studium an der Kunstakademie Königsberg bei Ludwig Dettmannn und Otto Heichert ging Arthur Dehner 1909 zunächst nach München und ließ sich anschließend in Berlin nieder. Schnell etablierte er in der Berliner Kunstszene und stelle 1912 in der Galerie Paul Cassirer aus. Lovis Corinth und Max Liebermann gehörten zu seinen Förderern. Nach dem Sanitätsdienst im Ersten Weltkrieg übernahm er 1919 den Vorstand der Freien Secession, der er seit 1911 angehörte. Zudem war er Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, des Reichsverbandes bildender Künstler und des Deutschen Werkbundes. 1920 folgte Degner einem Ruf an die Akademie Königsberg und 1925 an die Berliner Hochschule für Bildende Künste. Von 1931 bis 1933 leitete er die Berliner Secession. 1936 wurde ihm der Villa-Romana-Preis des Deutschen Künstlerbundes verliehen, was ihm einen Studienaufenthalt in Florenz ermöglichte. 1937 wurde Werke als ‚entartet‘ aus öffentlichen Sammlungen entfernt und vernichtet. 1939 erfolgte der Ausschluss aus der Reichkulturkammer. Nachdem sein Atelier 1943 mit 300 Gemälde zerstört worden ist, zog er nach Schlesien. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Degner von Karl Hofer an die Berliner Hochschule für Bildende Künste zurückgeholt, wo er 1956 lehrte.