Eichenberger, Hans (1920-1988), Die Offenbarung, um 1960

Hans Eichenberger(1920 Kölliken - 1988 Aarau), Die Offenbarung , um 1960. Kohlezeichnung mit Tusche auf handgeschöpftem Zeichenkarton, 23 cm x 27 cm (Darstellung), 27 cm x 40 cm (Blattgröße), unten links mit „Eichenberger“ signiert, Zeichenkarton mit Trockenstempel „SHIL – Depose Superbus“.

- Zeichenkarton im linken unteren Bereich mit Verlust außerhalb der Darstellung, ober Ecke etwas bestoßen, mitunter leicht gewellt, Zeichnung in gutem Zustand mit kräftiger Farbigkeit.

- Ergreifende Ergriffenheit -

Eine nach oben blickende Menschengruppe ist von dem ergriffen, was über ihnen präsent wird. Der Mann ganz links hält mit wie zum Gebet gefalteten Händen inne, während die Frau neben ihm mit weitausgebreiteten Armen auf das Offenbarte zuschreitet. Auch den Personen dahinter befinden sich in einem Zustand staunendem Ergriffen-Sein. Hinter ihnen zieht sich der Bildgrund zu einem schwarzen Raum zusammen, so dass sie mit dem Gewahren der Offenbarung dem Licht entgegenzuschreiten scheinen.

Hans Eichenberger gelingt es, mit sicherem wie expressivem Duktus eine Offenbarung einzig durch die Ergriffenheit der Anwesenden zu veranschaulichen, so dass der Betrachter ebenfalls ergriffen wird, auch wenn ihm die Offenbarung verborgen bleibt.

zum Künstler

Nach einer von 1940 bis 1945 absolvierten Ausbildung zum Graphiker an der Kunstgewerbeschule Luzern, war Hans Eigenberger als freischaffender Künstler tätig. Seinen Lebensunterhalt bestritt er hauptsächlich durch die Anfertigung von Plakaten für Firmen, Vereine und der Gemeinde. 1948 folgte ein weiteres Studienjahr an der Académie de la Grande Chaumière Paris. Von 1950 bis 1952 unternahm er Studienreisen nach Frankreich und Italien und später auch nach Spanien und Holland. Zunehmend engagierte er sich für das Theater und schuf Vorstellungsplakate und malte Kulissen. Seine eigentliche künstlerische Berufung fand er allerdings in der freien Malerei.