Haas, Willibrord (*1936), Vorwurfsvoll, 2010

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Produktbeschreibung

Willibrord Haas(*1936 Schramberg), Vorwurfsvoll , 2010. Radierung, 33,5 cm x 20 cm (Plattengröße), 54 cm x 37,5 cm (Blattgröße). Vom Künstler in Blei mit „Willibrord Haas“ signiert auf „2010“ datiert als „Vorwurfsvoll“ betitelt und mit „7/20“ nummeriert.

- in ausgezeichnetem Zustand


Willibrord Haas bezeichnet seine die Reize des männlichen Körpers inszenierenden Aktdarstellungen als ‚Ignudi‘: „Ignudi, das ist Italienisch und bedeutet auf Deutsch „nackt, bloß“, man kennt ignudo als Singular männlich, entsprechend sind die vielen herrlichen nackten Jünglingsgestalten Michelangelos, die die Ecken in den Deckenmalereien der sixtinischen Kapelle zieren –ignudi–. […] Dieser Begriff insinuiert die Abwesenheit von Scham, der Begriff –nackt–, dagegen, ist voller Peinlichkeit.“


„Die Männergestalten präsentieren sich von Scham befreit ohne jedoch die Grenze zur Obszönität zu überschreiten, auch wenn der sexuelle Eros die „Triebfeder“ der Darstellung ist: „Was nicht nur mir auffällt, dass Teile, die sonst unter der Schamgrenze liegen, bei mir in den Mittelpunkt rücken, und ich dabei auch noch Spaß empfinde!“

Willibrord Haas



zum Künstler

Willibrord Haas studierte von 1954 bis 1960 an der Münchner Kunstakademie bei Hermann Kaspar, Richard Seewald, Charles Crodel und Georg Schmidt. Zudem besuchte er Universitätsveranstaltungen bei dem Kunsthistoriker Hans Sedlmayr und dem Religionsphilosophen Romano Guardini. Nach seinem Abschluss als Meisterschüler wurde Haas in Berlin ansässig, wo er zusammen mit seiner Ehefrau, der Künstlerin Helga Wirth, 1972 eine eigene Radierwerkstatt einrichtete.

Für seine künstlerische Entwicklung war die Begegnung mit Joseph Beuys wegweisend, den er 1967 in seinem Düsseldorfer Atelier besuchte. Von Beuys künstlerischem Denken inspiriert, entwickelte er die für sein weiteres Oeuvre charakteristischen von einer nach außen abstrahlenden Energetik getragenen Farbwelten, die er selbst als ‚Seelenlandschaften‘ bezeichnet. Darüber hinaus hat Haas aber immer wieder insbesondere männliche Akte gestaltet, die ebenfalls von einer energetischen Vitalität beseelt sind.


"... das kleine Blättchen liegt vor mir, ich habe die völlige Freiheit, ich kann Alles daraus machen, ein kleines Königreich, keiner kann mir reinreden, und oft gelingt der spontane Zauber aus Tröpfchen, Linien, Flächen und ich habe ein kleines Glück erschaffen."

Willibrord Haas

Haas, Willibrord (*1936), Vorwurfsvoll, 2010