Herda-Vogel, Richard (1900-1965), Die Kilianskirche in Heilbronn als Kriegsruine im Winter, um 1945

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Produktbeschreibung

Richard Herda-Vogel(1900 Königszelt - 1965 Großgartach), Die Kilianskirche in Heilbronn als Kriegsruine im Winter , um 1945. Aquarell über Bleistift, 52 x 43,5 cm (Blattgröße), 70,5 x 61,5 cm (Rahmen), unten rechts mit „R.[ichard] H[erda]=Vogel“ handsigniert, hinter Glas gerahmt.

- in vorzüglichem Zustand, Rahmen mit kleinerer bestoßener Stelle

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- Nach der Apokalypse -


Die Kilianskirche liegt in Schutt und Asche. Sie ist eine Ruine und steht als Wahrzeichen Heilbronns für die Stadt und letztlich für die Welt als solche ein. Wie das übriggebliebene Skelett aus einer Zeit vorangegangenen Lebens ragen ihre Überreste in den Himmel, während die Welt im ewigen Winter erstarrt und vom Leichentuch des Schnees bedeckt zu sein scheint. Durch den verschneiten Schutt bahnt sich eine dunkel gekleidete Person ihren Weg, die einen schweren Sack über ihren Schultern trägt. Sinnbild für die Last eines nunmehr unbehausten Lebens. Die Gestalt scheint geradewegs aus der Ruine zu kommen und mit dem verbliebenen Hab und Gut von dannen zu ziehen, so wie Richard Herda-Vogl selbst, der 1944 in Heilbronn ausgebombt worden ist.

Das Gotteshaus scheint auch von Gott verlassen worden zu sein und doch ragt es nach wie vor hoch in den Himmel auf und weist – wie der Schnee – die Blautonalität des Himmels auf, während der Horizont von einem neu aufgehenden Licht erfüllt ist, das Hoffnung verbreitet, die Zerstörung und Verzweiflung zu überwinden.

Neben diesem Gehalt des für die unmittelbare Nachkriegszeit charakteristischen Bildes ist das technisch virtuos ausgeführte großformatige Aquarell auch ein Zeugnis für die Stadtgeschichte Heilbronns und den Zustand der Kilianskirche nach der Bombardierung.



zum Künstler

Nach einer Ausbildung zum Lithographen besuchte Richard Herda-Vogel die private Kunstgewerbeschule Reimann in Berlin und anschließend die Kunstgewerbeschule Flensburg. Zudem nahm er Malunterricht bei Oscar Woite in Schweidnitz und bei Egon Tirsch in Rostock. 1926 ging er nach Heilbronn, um dort die Leitung der Lithographischen Abteilung der Druckerei H. Volk zu übernehmen.

Bei den Luftangriffen auf Heilbronn wurde 1944 die Wohnung von Richard und seiner ebenfalls als Künstlerin tätigen Frau Thekla Herda-Vogel zerstört. 1945 ließ sich das Paar in Großgartach nieder, wo Richard Herda-Vogel fortan als freischaffender Künstler tätig war und sich insbesondere der Aquarellmalerei widmete.

Richard Herda-Vogel war Mitglied des Künstlerbunds Heilbronn.



Ausstellungen

1976 Gedächtnisausstellung Richard Herda-Vogel, Leingarten.

2020 Unbekanntes aus dem Atelier des Künstlers R. Herda-Vogel, Museum Leingarten.


Herda-Vogel, Richard (1900-1965), Die Kilianskirche in Heilbronn als Kriegsruine im Winter, um 1945