Kubin. Alfred (1877-1959), Lao-Tse, 1923

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Produktbeschreibung

Alfred Kubin(1877 Leitmeritz - 1959 Zwickledt), Lao-Tse , 1923. Federlithographie auf Büttenpapier, 25 cm x 14 cm (Darstellung), 44,8 cm x 21,8 cm (Blattgröße), unten rechts im Stein mit „A[lfred] Kubin“ signiert und mittig mit als „Lao-Tse“ bezeichnet.

- Papier nachgedunkelt und angestaubt, deutliche Knickspuren, Ecken mit Reißzweckenlöchern




- Unberührbar -



Der chinesische Philosoph und Begründer des Daoismus Lao-Tse scheint aus einer aufgebrochenen Erdspalte emporzuwachsen und ragt mit seiner Kopfbedeckung über die Felsen hinaus bis in den Himmel hinein. Neben ihm auf der Erde kreucht und fleucht bösartig wirkendes Getier, das den Philosophen belagert und aus seiner inneren Ruhe zu bringen trachtet. Selbst die Natur über dem Getier und die Wolkenformationen wirken unheimlich und doch ruht der Philosoph statuarisch ganz in sich, wobei sein Gesicht selbst wie eine Landschaft wirkt.

Alfred Kubin übersetzt eine seinem Denken nahestehende Philosophie mit gekonnten Strichlagen in die für ihn charakteristische unheimlich-rätselhafte Bildlichkeit.




zum Künstler


Nach einer Lehre als Photograph in Klagenfurt ging Alfred Kubin 1898 nach München. Dort besuchte er zunächst die Malschule von Ludwig Schmid-Reutte und ab 1899 die Münchner Kunstakademie. Nach dem Abbruch des Studiums und verschiedenen Reise wurde er ab 1906 für den Rest seines Lebens auf dem Herrensitz Schloss Zwickledt bei Wernstein am Inn ansässig. Dort entstand sein von ihm selbst illustrierter 1909 publizierter Roman ‚Die andere Seite‘. Im selben Jahr gründete er zusammen mit Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky, Gabriele Münter, Marianne von Werefkin und Karl Hofer die ‚Neue Künstlervereinigung München‘ (N.K.V.M.), aus welcher 1911 der ‚Blaue Reiter‘ hervorging. Auf der zweiten Ausstellung des ‚Blauen Reiters‘ im Jahre 1912 war Kubin mit zahlreichen grafischen Werken vertreten.

Neben seinen druckgrafischen Mappenwerke, ‚Ein Totentanz‘ (1918), ‚Am Rande des Lebens‘ (1921), ‚Abenteuer einer Zeichenfeder‘ (1941) und ‚Die Planeten‘ (1943), illustrierte er etwa 60 Bücher, darunter Werke von Dostojewski, Oskar Panizza, Edgar Allan Poe und Elias Canetti. Zudem fertigte er tausende von Federzeichnungen an und entwarf Bühnenbilder.

Kubin war Mitglied der Prager Secession, gehörte ab 1930 der Preußischen und ab 1949 der Bayerischen Akademie der Künste an.

Kubin. Alfred (1877-1959), Lao-Tse, 1923