Obermüller, Johanna (*1938), Verschränkte Figuren, um 1985

Johanna Obermüller(*1938 Timișoara), Verschränkte Figuren , um 1985. Pigmentdruck auf Japanpapier, 25 cm x 33,5 cm (Darstellung), 29,8 cm x 42,5 cm (Blattmaße), unten rechts in Blei mit „Johanna Obermüller“ signiert.

- Komplementäre Spannung -

Grüne und rote Figuren sind auf eine grotesk wirkende, symmetrische Weise miteinander verbunden. Sie sind derart ineinander verschlungen, dass die Figuren eine einzige Figuration bilden, wobei der Komplementärkontrast der Farben die innere Spannung steigert. Erst bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass es sich um jeweils dieselbe Figuration aus einer roten und einer grünen Figur handelt, die mitunter vom ebenfalls grünen Hintergrund überlagert und beschnitten wird. Die mehrfach gegebene Figuration beginnt zu tanzen, sich zu fragmentieren und wieder zu rekonfigurieren. Ein formales Spiel, dass zugleich eine Allegorie des unablöslichen Aneinandergebunden-Seins ist.

zur Künstlerin

Von 1958 bis 1963 studierte Johanna Obermüller an der Münchener Kunstakademie und legte 1965 das Staatsexamen für Kunstpädagogik ab. Anschließend war sie bis 1980 als Kunsterzieherin in Regensburg tätig, um sich dann ganz der Kunst zu widmen. 1988, 1989 und 1993 war die Künstlerin Stipendiatin am Virginia Center for the Creative Arts und 1994 am Jerusalem-Mishkenot Sha’ananim. Die Johanna Obermüller ist Mitglied der GEDOK München, des BBK Niederbayern/Oberpfalz, der Künstlergilde Esslingen sowie der Gruppen KUNST.STOFF und UEKI.