Ortner, Rudolf (1912-1997), Blau-weiß Quadrat mit Dreieck, 1993

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Produktbeschreibung

Rudolf Ortner(1912 Nürnberg - 1997 München), Blau-weiß Quadrat mit Dreieck , 1993. Deck- Ölfarbe und Tusche auf Raufaser, 42 cm x 30 cm, verso mit „Blau-weiß Quadrat mit Dreieck“ und „B-93-117“ betitelt, mit „Ortner“ signiert, auf den „17-10-93“ datiert und mit Namensstempel versehen.

- rückseitig mit alten Montagespuren, ansonsten in gutem Zustand




- Raue Glätte -



Der Bauhauskünstler Rudolf Ortner entwickelt hier auf eine durchaus ironische Weise die konstruktivistisch-minimalistische Formensprache des Bauhauses weiter. Das Dreieck und die beiden Quadrate sind hintereinander geschichtete Formen, bei der die hintere Form durch ihre weiße Farbe räumlich am nächsten wirkt, während die vordere schwarze Form demgegenüber in den Hintergrund absinkt. Durch dieses räumliche Fluktuieren bilden die hintereinander geschichtetem Formen ein einziges spannungsvolles Formgengefüge, in welches das blaue Quadrat eingelagert ist.

Anstatt ein glattes Papier zu verwenden, von dem sich das Eigenlebens der Formen abhebt, verwendet Ortner eine Raufasertapete, die eine eigene Struktur aufweist und zudem auf das Wohnen in der Nachfolge des Bauhauses verweist. Dabei führt die Raufaser dazu, dass die Formen eine diffuse dunkle Aura erhalten und die abstrakten Formgefüge des Bauhauses wie materielle Körper erscheinen.




zum Künstler


Von 1932 bis 1933 studierte Rudolf Ortner am Bauhaus, zunächst in Dessau und dann in Berlin. Er war Schüler von Mies van der Rohe, Ludwig Hilberseimer, Wassily Kandinsky und Josef Albers. Nach der erzwungenen Auflösung des Bauhauses ging er an die Hochschule für Baukunst und bildende Kunst in Weimar und vollendete dort 1936 sein Studium. Anschließend war Ortner als freischaffender Architekt tätig bis er 1939 als Soldaten eingezogen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt er, 1946, einen Ruf an seine Studienstätte in Weimar und war ab 1948 bis zu seiner Übersiedlung nach Westdeutschland, 1951, Direktor der Staatlichen Ingenieurschule in Gotha. Ab 1952 war er als freischaffender Architekt tätig und errichtete zahlreiche Sportbauten. Zudem war er Professor an der Technischen Universität München, an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und an der Universität Augsburg. 1976 löste er jedoch sein Architekturbüro auf, um sich ganz der Kunst zu widmen.

Ortner, Rudolf (1912-1997), Blau-weiß Quadrat mit Dreieck, 1993