Plückebaum, Meta (1876-1945), Kindlicher Pierrot in einer Märchenwelt

€0,00
Ausverkauft
Ausverkauft
Produktbeschreibung

Meta Plückebaum(1876-1945), Kindlicher Pierrot in einer Märchenwelt , Feder auf bräunlichem Papier, 12 x 19 cm (Innenmaß), 23 x 30 cm (Rahmen), rechts unten in Blei handsigniert „Meta Plü[ckebaum]“.

- sehr guter Zustand



- Kindliche Phantasie -


Was auf den ersten Blick als Studienblatt erscheint, ist bei genauerem Hinsehen ein wohlkomponiertes Arrangement, das wie zufällig angeordnet wirken soll. In der Mitte sitzt der Protagonist des Bildes, ein lachender kindlicher Pierrot, der durch den aufgerissenen papierneren Bildgrund hindurchgestiegen zu sein scheint und in eine Märchenwelt blickt.

Über ihm ist eine Burg zu sehen und daneben entsprechend historisch gewandete Personen. Unter ihm befinden sich filigrane Wiesenblumen, denen – vom kindlichen Pierrot beglückt beobachtet – ein Schmetterling entfliegt. Den Schmetterling nimmt auch die Dame links im Bild wahr, die ihr Pendant in der Frauenbüste auf der anderen Seite der Pflanzen findet. Ihr ist die Signatur zugeordnet, so dass zumindest dem Verständnis der Künstlerin nach hier ein Selbstporträt zu sehen ist. Rechts daneben entfalten weitere Wiesenblumen ihr filigranes Wachstum, das vom dicken Brummer daneben konterkariert wird. Diese Pflanzen und die monströse Fliege werden wiederum von der Dame mit dem Fächer darüber betrachtet, während diese vom Rokoko-Gecken auf der gegenüberliegenden Seite beschaut wird.

Obwohl keine dezidierte Handlung dargestellt ist, finden sich überall im Bild Bezüge, die dazu anregen Zusammenhänge zu imaginieren und immer neue Geschichte zu entwickelt – eine historia in phantasia. Damit geht das Blatt über eine Studie und auch eine Illustration hinaus, es handelt sich um ein eigenständiges Kunstwerk, was durch die Signatur der Künstlerin besiegelt wird.



zur Künstlerin

Da die Kunstakademien für Frauen noch nicht zugänglich waren, erhielt Meta Weber in Düsseldorf privaten Kunstunterricht bei dem Maler Hermann Emil Pohle. Sie gehörte zu den ersten Mitgliedern des 1911 gegründeten Verein Düsseldorfer Künstlerinnen, der einen frühen Zusammenschluss weiblicher Künstler ermöglichte. Von Düsseldorf nach München übergesiedelt, lernte sie in den Schwabinger Künstlerkreisen ihren späteren Mann Carl Plückebaum kennen. Sie gingen zusammen nach Düsseldorf und teilten sich dort ein Atelier. Das Paar war in den Düsseldorfer Künstlerkreisen wohlbekannt und engagierte sich rege im Künstlerverein Malkasten.

Meta Plückebaum wurde vor allem für ihre gemalten und radieren Katzen- und Hundebilder bekannt und war darüber hinaus eine gefragte Malerin von Kinderporträts. Zudem war sie als Illustratorin für Kinderbücher tätig.


Plückebaum, Meta (1876-1945), Kindlicher Pierrot in einer Märchenwelt