Seidel, Herbert (1906-1974), Landschaft verso Waldinneres, um 1950

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Produktbeschreibung

Herbert Seidel(1906 Berlin - 1974 Rüdersdorf), Landschaft verso Waldinneres , um 1950. Tusche auf genarbtem geblichen Papier, 40,5 x 58 cm, vorderseitig in Blei mit „Herbert Seidel“ signiert und als „Landschaft“ bezeichnet.

- An den Ecken Nadellöcher, leichte Knickspuren und minimal gewellt




- Landschaft als Imaginationsraum -



Als Meister des Holzschnitts lässt sich Herbert Seidel von der ästhetischen Wirkung dieser Technik für seine Malerei inspirieren. Die breiten schwarzen Striche wirken wie Lineaturen eines Holzschnitts, wobei die Liniengefüge hier weit expressiver sind, da beim Hochdruckverfahren des Holzschnitts die durch das weggeschnittene Holz geformten Flächen gedruckt werden. Dennoch greifen gerade die schwarzen Lineaturen die Wirkung des Holzschnitts auf und den einzig in Umrissen angedeuteten Formen der Bäume, Häuser, Landschaftsgründe und Berge liegt das bildnerische Denken des Holzschnitts zugrunde.

Durch die Fruchtbarmachung der künstlerischen Erfahrung mit dem Holzschnitt für die Malerei entsteht eine äußerst expressiv wirkende Landschaft, die wir mit dem Auge ergänzen und dadurch imaginativ erschließen.

Rückseitig ist eine von glühend roten Stämmen durchzogene Waldschneise zu sehen, die am Ende auf ein türkisfarbenes Licht zuläuft. Die Bäume wirken wie das Mittelschiff einer gotischen Kathedrale und erinnern an Johann Wolfgang Goethes Vergleich des Inneren des Straßburger Münsters mit einem Wald. Eben diese Assoziation eines natürlich gewachsenen Sakralbaus scheint Herbert Seidel hier bei seiner Formierung einer neuen sakralen Kunst aufzugreifen.



zum Künstler

Herbert Seidel war ein deutscher Maler und Grafiker, der vor allem durch seine Holzschnitte christlicher Themen Bekanntheit erlangte. Dabei versuchte er, von der Moderne ausgehend, die sakrale Bildsprache zu revitalisieren. Gleichzeitig tat er sich mit einer innovativen Landschaftsmalerei hervor.

Seidel, Herbert (1906-1974), Landschaft verso Waldinneres, um 1950