Willroider, Josef (1838-1915), Blick auf den Wörthersee, um 1880

€150,00
zzgl. Versand
lieferbar
Produktbeschreibung

Josef Willroider(1838 Villach - 1915 München), Blick auf den Wörthersee , um 1880. Radierung, 8,3 cm x 17,7 cm (Darstellung), 26,5 cm x 37,5 cm (Rahmen), links unter der Darstellung in Blei mit „J.[osef] Willroider“ signiert. Unter Passepartout hinter Glas gerahmt.

- etwas nachgedunkelt, sonst in gutem Zustand. Ansprechend gerahmt.




- Das Drama der Landschaft -



Das gelängte Querformat entfaltet eine Panoramawirkung, die die ganze Fülle der Landschaft zutage treten lässt: von den wie gegenwärtig wirkenden filigranen Gräsern im Vordergrund bis zur Regenlandschaft des Hintergrundes mit ihren dramatischen Wetterphänomenen, von den hellen Lichtreflexionen auf der Wasseroberfläche bis zur dunklen Waldhöhlung, vor der der sich der rastende Spaziergänger abhebt. Auf den Zaun gestützt ist er die Identifikationsfigur, die uns ins Bild hineinnimmt, so dass wir visuell selbst durch die atmosphärisch dichte der Landschaft spazieren.

Josef Willroider verbindet die im Geiste der Schule von Barbizon praktizierte Freiluftmalerei mit der Tradition der niederländischen Landschaftsdarstellung eines Peter Paul Rubens und veranschaulicht auf diese Weise den Wörthersee als dramatische Erlebnislandschaft in kleinerem Format.




zum Künstler


Josef Willroider (1838–1915) stammte aus Villach und absolvierte zunächst eine handwerkliche Lehre, bevor er sich der Malerei zuwandte. Er bildete sich ab 1860 an der Münchner Akademie weiter, wo er unter dem Einfluss von Eduard Schleich dem Älteren die Ideen der Schule von Barbizon kennenlernte, blieb aber weitgehend Autodidakt.

1866 zog Willroider nach Düsseldorf. Dort prägten ihn die Landschaftsmaler Andreas und Oswald Achenbach. Er trat dem progressiven Künstlerverein "Malkasten" bei und unternahm Studienreisen, insbesondere nach Holland und Norddeutschland.

Nach seiner Rückkehr nach München im Jahr 1889 teilte er sich ein Atelier mit seinem jüngeren Bruder Ludwig. Die Brüder fanden ihre Motive oft gemeinsam am Starnberger See bei Bernried. Willroiders Werk umfasst hauptsächlich stimmungsvolle Landschaften aus Kärnten – besonders Ansichten des Wörthersees – sowie bayerische und norddeutsche Motive.

Für seine künstlerischen Verdienste wurde er 1882 zum Ehrenmitglied der Königlichen Akademie der Bildenden Künste München ernannt. Die 1870er und 1880er Jahre markierten den Höhepunkt seiner Karriere, in denen er und sein Bruder zu den führenden deutschen Landschaftsmalern aufstiegen.

Willroider, Josef (1838-1915), Blick auf den Wörthersee, um 1880